Janine Berg-Peer schreibt in ihrem Blog einen mutigen Beitrag für Angehörige über Angst, die das Leben vieler betroffener Familien bestimmt.
Sie fragt: Müssen wir es ertragen, dass die Betroffenen jede Nacht laut Rockmusik hören, so dass wir nicht schlafen können (…) dass in der Küche in unserer Wohnung stets ein unvorstellbares Chaos herrscht? …
Was mache ich, wenn die Betroffenen keine Medikamente nehmen wollen? Was, wenn sie das Krankenhaus rundherum ablehnen? … Was tun, wenn der Sohn ohne Geld und verwahrlost an der Haustür klingelt und unbedingt reingelassen werden will? Sollen wir ihm sagen, er solle sich doch selbst um eine Wohnung kümmern? Ja, soll er auch. Aber wie bringe ich es übers Herz, ihn einfach nicht in meine Wohnung zu lassen?
Statt unsere Betroffenen mit unserer Angst zu belasten, sollten wir ihnen Zuversicht geben. Ich weiß, dass das nicht leicht ist. Aber …
Liebe Angehörige, denkt daran, dass unsere Angst und unsere Sorgen keine Krise verhindert. Im Gegenteil, wir fördern die ohnehin vorhandene Unsicherheit bei vielen Betroffenen. Aber wir sollten sie stark machen. Nein, das können wir nicht alleine. Dazu gehört eine gute Unterstützung von Profis, möglichst viel Freunde, möglichst viele Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ein gutes soziales Netzwerk eben. Und wir sollten ein Teil dieses unterstützenden Netzwerks werden.
Lest diesen wertvollen Beitrag – entscheidet nach eigenen Bedürfnissen und jede Familie nach ihrer Situation. Bedenkt: Angst war nie ein guter Ratgeber.